In den ersten beiden Lernjahren werden wichtige Grundlagen für den Erwerb der englischen Sprache und Kultur erlernt. Dies gilt gleichermaßen auch für die Kompetenzen der Medienbildung, die entscheidend zum erfolgreichen Sprachenlernen beitragen können. Entsprechend werden in den „Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen“ zum Fach Englisch in den Klassen 5/6 sowohl das Lernen über Medien als auch das Lernen mit Medien berücksichtigt.
In nahezu allen Kompetenzbereichen des Englischunterrichts ist die Medienbildung berücksichtigt. Dazu gehören:
Die Schülerinnen und Schüler lernen „didaktisierte Hör- und Hörsehtexte zu altersgerechten Themen“ in der Standardsprache zu verstehen und „Hauptaussagen und gegebenenfalls die Intention von Gehörtem/Gesehenem“ bzw. Medienprodukten wie E-Mails, Filmsequenzen oder Liedern zu entnehmen (S. 16). Hierbei ist es empfehlenswert, entsprechende Medien im Sinne des individualisierten Lernens zeitweise jedem Lernenden zur Verfügung zu stellen, so dass jede_r in ihrem bzw. seinem Tempo lernen kann.
Im Sinne des Leseverstehens sind Texterschließungstechniken wie das Aufschreiben von kurzen Notizen weitere wichtige strategische Grundlagen zum Erwerb von Medien- und Fremdsprachenkompetenz. Beim Verstehen einer Ganzschrift auf Niveau A2 können neben Büchern auch Filme eingesetzt, besprochen und kreativ umgesetzt werden.
Die zur Medienbildung gehörende Kompetenz „Produktion und Präsentation“ spielt in den Klassen 5/6 beim „zusammenhängenden monologischen Sprechen“ eine wichtige Rolle: Die Schülerinnen und Schüler erwerben beim Präsentieren mit Plakaten, Realien und passenden Medien Grundlagen für weitere Vorträge, Referate und andere Sprechanlässe (S. 18)
Beim Verfassen einfacher persönlicher Korrespondenzen wie E-Mails oder text messages wird das „Schreiben“ mit dem Lernen über Medien verbunden. Chatgespräche stellen eine authentische Situation dar, die ermutigt, die eigene Meinung, Zustimmung oder Ablehnung zu äußern.
Der Kompetenzbereich „Text- und Medienkompetenz“ vervollständigt schließlich die wichtigsten medienbildnerischen Fähigkeiten beim Englischlernen der Klassen 5/6. Die Schülerinnen und Schüler lernen aus „vorgegebenen Quellen mithilfe gezielter Aufgaben Informationen [zu] entnehmen“ und die Merkmale von Textsorten oder Medienprodukten zu benennen und diese bei der eigenen Text- und Medienproduktion anzuwenden (S. 24).
Auch beim Erwerb von Strategien und Methoden zum Fremdsprachenlernen sind digitale Medien wichtige Hilfsmittel, die schon in Klasse 5/6 zum Einsatz kommen: Zur Erschließung von Wortschatz, Grammatik sowie Aussprache und Intonation können beispielsweise Lernprogramme wie Phase 6 und Duolingo zum Vokabeltraining eingesetzt werden. Auch Online-Übungen (zum Beispiel des Landesbildungsservers) können sinnvolle Hilfsmittel beim Erwerb der funktionalen kommunikativen Fähigkeiten sein. Online-Übungen und Lernprogramme können den Spaß am Lernen vergrößern und sich motivierend auf die Lernenden auswirken. Keineswegs darf durch deren Einsatz jedoch das manuelle Schreiben vernachlässigt werden.