n den Klassen 9 und 10 nimmt die Fähigkeit, selbstständig mit komplexeren englischsprachigen Texten und Medienprodukten umzugehen und diese kritisch zu reflektieren, einen zunehmend wichtigeren Stellenwert ein. Dabei gewinnt die Medienanalyse nochmals an Bedeutung, da sie eine essentielle Fähigkeit ist, um sowohl sprachliche und kulturelle Phänomene deuten als auch selbst anwenden zu können. Auch die eigene Text- und Medienproduktion und die dazugehörige sprachliche Überarbeitung stehen zunehmend im Fokus des Englischunterrichts am Gymnasium. Lese-, Schreib- und Sprechanlässe, die in engem Zusammenhang mit der Medienbildung stehen, sind „aktuelle Themen und Ereignisse“, peer pressure und „die Beziehung des Individuums zu seinem Lebensraum – Umgang mit Ressourcen“.
In nahezu allen Kompetenzbereichen des Englischunterrichts ist die Medienbildung berücksichtigt. Dazu gehören:
Explizit wird im Abschnitt „soziokulturelles Orientierungswissen“ auch die „Rolle der Medien“ und dazu insbesondere das „Verständnis von Privatsphäre“ genannt (S. 36).
Am Gymnasium in Klasse 9/10 sollen dabei auch komplexere Themen verschiedener Zielkulturen in deren historischem Kontext reflektiert werden.
Im Sinne des Hör- und Hörsehverstehens werden Hauptaussagen, Intentionen und „implizite Detailinformationen“ von beispielsweise podcasts oder Filmen entnommen und im Gesamtzusammenhang verstanden (S. 38).
Beim Lesen können die Lernenden „gehörte und gesehene Informationen selbstständig […] in ihrem Zusammenspiel und in ihrer Wirkung verstehen“ (S. 47). Dazu werden beispielsweise sound effects, camera techniques und setting in Spielfilmen, Werbung und Präsentationen untersucht.
Auch im Bereich der „Produktion und Präsentation“ zeigt sich der Zusammenhang zwischen Verbraucherbildung und dem Lernen über Medien: Die Fertigkeit, Texte/Filme/sonstige Medienprodukte hinsichtlich ihrer Intention identifizieren zu können, ist Voraussetzung dafür, dass deren Merkmale für eigene Text- und Medienprodukte genutzt werden.
Die in den Klassen 7/8 bereits erworbene Kompetenz vertieft und spiralcurricular wieder aufgegriffen: Beim Analysieren und Kommentieren der Wirkweise von Texten, die in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Medium verstanden werden, wird auch die Verbraucherbildung („Medien als Einflussfaktoren“) reflektiert. Außerdem werden Texterschließungstechniken von den Lernenden selbstständig und textspezifisch angewandt, welche auch bei der Rezeption der zwei in Klasse 9/10 vorgeschriebenen Ganzschriften eine wichtige Rolle spielen. Hierbei können Verfilmungen von Romanen oder Kurzgeschichten ergänzend herangezogen werden.
Ein anderer wichtiger Aspekt der Medienbildung im Fach Englisch ist die Internetrecherche, die auch in vielen weiteren Fächern durchgeführt wird. Dazu gehören Urheberrechte, die im Zusammenhang mit dem Kompetenzbereich „Wissen und Information“ wiederholt und bei der Recherche beachtet werden. Beim aufgabengerechten Nutzen von Informationen aus dem Internet und anderen englischsprachigen Quellen lernen die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus auch die Zuverlässigkeit der Quellen weitgehend selbstständig zu bewerten.