Die Lernenden sollen im schulischen, privaten oder öffentlichen Umfeld eine Umfrage zu einer selbst gewählten philosophischen Fragestellung erstellen, diese durchführen und anschließend angemessen präsentieren. Mit den Beispielen „Gibt es einen gerechten Krieg?“, „Wie frei sind wir wirklich?“ , „Todesstrafe“, „Sterbehilfe“ sowie „Schwangerschaftsabbruch“ Können eigene und philosophische Gedanken anderer nachvollzogen und angemessen präsentiert werden. Dabei sollen die Lernenden konträre Gedanken zulassen und evtl vermitteln, die Plausibilität prüfen, dabei aber auch Verfahren der Widerlegung anwenden und Fehlschlüsse zurückweisen. Um die argumentative Tiefe zu erlangen, ist heutzutage das Hinzuziehen des Internets unerlässlich, ebenso für die Präsentation der Umfrageergebnisse ist der Einsatz von Computer unerlässlich.
Zum Beispiel im Themenbereich „Freiheit und Demokratie“ sollen die Lernenden verschiedene Definitionen des Begriffs Freiheit sammeln. Dabei sollen sie auch unterscheiden, welche Wissensquellen im Internet frei von subtilen Vormeinungen sind und dabei auch vermeintliche Gewissheiten hinterfragen lernen. Die Recherche zum Thema „Freiheit“ kann mithilfe digitaler Medien geschehen, gleiches gilt auch für die Präsentation der Ergebnisse. In diesem Kontext bietet sich zum Thema eine Kooperation mit dem Fach Gemeinschaftskunde an. Ein weiterer Punkt, die Demokratie in Deutschland und Europa zu untersuchen, sind die Untersuchungen von Parteien und ihren Wahlprogrammen zu wichtigen Themen wie: Demokratie, Außenpolitik, Klimaschutz, Bildung und Forschung und Sozialpolitik. Die Informationsrecherche im Netz und das Aufbereiten in Form eines Medienprodukts stehen im Fokus.
Medienbildung wirft zum einen auf einer grundsätzlich anthropologischen Ebene die Frage nach den kulturellen Konsequenzen medialer Praktiken auf; dazu gehören mediale Praktiken wie die vermeintliche Kooperation und die mögliche Kommunikation zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz. Zum anderen werden die Aspekte Mediengesellschaft und Medienanalyse dahingehend hervorgehoben, dass die kritische Prüfung von Interpretationsvorschlägen unterschiedlicher Denkrichtungen der Ideengeschichte in aller Regel auf der Basis einer Analyse von Texten beziehungsweise vielfältigen anderen Medien erfolgt. Schließlich gilt es insbesondere in Zeiten, in denen die Schülerinnen und Schüler sich einer überwältigenden Menge von Daten und Wissensbeständen sowie einem zunehmenden Einfluss von Faktenpositivismus und Fake News ausgesetzt sehen, auf einer ganz grundlegenden Ebene zu klären, was genau mit Wissen gemeint ist, und Wissensansprüche durch gute Gründe abzusichern. Dieser Reflexion über grundsätzliche Fragen nach der Natur und Möglichkeit von (wissenschaftlichem) Wissen wird durch den Verweis auf den Aspekt Information und Wissen Rechnung getragen.