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Mathematik

Die Medienbildung kommt im Zusammenhang mit mehreren Leitideen des Mathematikunterrichts zum Tragen. Dabei sind die Felder „Informationstechnische Grundlagen“, „Information und Wissen“, „Produktion und Präsentation“ und „Mediengesellschaft“ im Sinne des Lernens mit Medien und über Medien von besonderer Bedeutung.

Letzteres ist insbesondere unter der Leitidee „Daten und Zufall“ zu finden und steht in engem Zusammenhang mit der „Leitperspektive Verbraucherschutz“ des Bildungsplans 2016.

Vor allem in den prozessbezogenen Kompetenzen wird deutlich, dass die Medienbildung im Mathematikunterricht spiralcurricular und über alle Klassenstufen hinweg unterrichtet werden soll, da sie eine wesentliche Grundkompetenz schulischer Bildung ist.

In den Leitgedanken zum Kompetenzerwerb wird der Medienbildung im Rahmen des Mathematikunterrichts ein besonderer Platz eingeräumt (BP 2016, Gym, Mathematik, S. 3). Da in den Medien Informationen oft als Statistiken, insbesondere graphisch aufbereitete Darstellungen, gegeben sind, sollen die SuS des Gymnasiums zu folgenden Aufgaben befähigt werden:

  • „Informationen […] beschaffen“,
  • „Quellen […] prüfen“ und
  • „Darstellungen kritisch […] interpretieren“ (S. 4).

Durch eigene statistische Erhebungen und die mediale Aufbereitung der Ergebnisse erlernen und vertiefen die SuS den Umgang mit digitalen Hilfsmitteln wie Rechner oder Software. Tabellenkalkulationssoftware oder dynamische Geometrieprogramme unterstützen den mathematischen Lernprozess, da sie ohne großen Zeitaufwand Anschaulichkeit schaffen und somit zum mathematischen Verständnis positiv beitragen. Außerdem werden durch die mediale Aufbereitung von „Überlegungen, Lösungswegen, Begründungen und Ergebnissen“ sowohl Ausdrucksfähigkeit in der Fachsprache als auch das „Verfassen verständlicher Darstellungen bei geeignetem Medieneinsatz“ trainiert (S. 5).

In den didaktischen Hinweisen der Leitgedanken zum Kompetenzerwerb wird außerdem erläutert, dass „mediale Hilfsmittel bei der Ausbildung von Grundvorstellungen eine notwendige Unterstützung“ darstellen und der Umgang mit ihnen auf „eine zunehmend technisierte und digitalisierte Lebens- und später Berufswelt“ vorbereitet. Geeignete (digitale) Hilfsmittel ermöglichen „sinnvolle Zugänge zu neuen Inhalten“ und die „vertiefte und individuelle Entwicklung von mathematischem Denken“. Des Weiteren eröffnen sie „vielfältige und individuelle Möglichkeiten des heuristischen und experimentellen Arbeitens“ und entlasten beim Problemlösen von „algorithmischen und kalkülhaften Tätigkeiten“ (S. 10).

Medienbildung in den prozessbezogenen Kompetenzen

Im Bildungsplan 2016 wird die Medienbildung im Kontext von vier der fünf prozessbezogenen Kompetenzen des Mathematikunterrichts explizit genannt. Diese sind:  

  1. „Argumentieren und Beweisen“
  2. „Probleme lösen“
  3. „mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen“ und
  4. „Kommunizieren“.

Im Folgenden werden die genannten prozessbezogenen Kompetenzen und deren Zusammenhang mit der Medienbildung genauer erläutert:

Zum mathematischen (1) „Argumentieren und Beweisen“ sollen neben dem Taschenrechner auch Computerprogramme als Hilfsmittel verwendet werden, um Vermutungen zu entwickeln und auf Plausibilität zu prüfen (ohne einen Beweis zu ersetzen). Dabei lernen die SuS „Fragen zu stellen und Vermutungen begründet zu äußern“ (S. 11).

Desgleichen sollen zum Analysieren und (2) Lösen von Problemen neben Taschenrechner und Formelsammlung auch Computerprogramme und Internet als „Hilfsmittel und Informationsquellen“ genutzt werden (S. 12).

Im Umgang (3) „mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik“ ist die Fähigkeit, mathematische Software wie Tabellenkalkulation oder dynamische Geometrieprogramme problemangemessen auszuwählen „und verständig einzusetzen“, von großer Bedeutung. Beim „Explorieren, Problemlösen und Modellieren“ kommen digitale Hilfsmittel also ebenso zum Einsatz. Dabei werden „Ergebnisse, die unter Verwendung eines Taschenrechners oder Computers gewonnen wurden, kritisch geprüft“ (S. 14).

Beim (4) „Kommunizieren“ mathematischer Themen setzen SuS Medien ein, um Überlegungen zu dokumentieren und sowohl schriftlich als auch verbal zu präsentieren. Dabei lernen sie „Überlegungen, Lösungswege und Ergebnisse darzustellen“ (S. 15).

Medienbildung in den inhaltsbezogenen Kompetenzen

Im Kontext der Leitideen „Zahl – Variable – Operation“, „Raum und Form“ sowie „Daten und Zufall“ ist der Einsatz von Medien und dessen Reflexion verbindlicher Bestandteil des Mathematikunterrichts. Auch über den im Bildungsplan genannten Medieneinsatz hinaus können Medien bei der Umsetzung vieler weiterer Leitideen zur Anschaulichkeit und als Hilfsinstrument sinnvoll eingesetzt werden.

mediencurriculum/faecher/mathematik.txt · Zuletzt geändert: 2020/04/17 13:04 von u.bollerhoff